Stress und Gesundheit

Viele Menschen sind durch ihre täglichen Aufgaben und Verpflichtungen so stark belastet, dass sie ihre Gesundheit vernachlässigen oder sogar vernachlässigen müssen. Wenn Sie davon betroffen sind, möchten wir Sie ermutigen, Ihre Gesundheit als wertvolles Gut in Ihren Alltag zurückzuholen.

Als Zahnärzte behandeln wir Erkrankungen im Mundraum. Einige dieser Krankheiten jedoch lassen sich nicht isoliert betrachten, denn ihre Folgen sind viel weitreichender für den Körper. Für uns ist es daher wichtig, den Menschen in seiner Gesamtheit zu erfassen. Gelangen beispielweise Parodontitisbakterien über die Blutbahn in andere Bereiche des Körpers, lösen sie auch dort Krankheiten aus oder verschlimmern bestehende Vorerkrankungen.

Ein weiteres Beispiel ist der Bruxismus. Wenn Menschen bei Dauerstress und seelischen Belastungen unwillkürlich mit den Zähnen knirschen und sie aufeinanderpressen, entstehen vielfältige Folgebeschwerden. Diese Menschen leiden häufiger unter Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, Kieferbeschwerden und Verspannungen im Nacken-Schulterbereich. Nicht grundlos sagt man im Volksmund: Wer Kummer hat, „mahlt“ mit seinen Zähnen, oder jemand wirkt „zerknirscht“. Und wer unangenehme Situationen durchstehen muss, „beißt die Zähne zusammen“ oder soll „sich durchbeißen“.

Jeder kennt die notwendigen Maßnahmen, die das Immunsystem unterstützen: sich gesund ernähren, sich viel bewegen, das Rauchen aufgeben und negativen Stress / distress verringern. Bevor man diese Maßnahmen aber überhaupt umsetzen kann, muss zuerst einmal die tägliche Anspannung wieder wahrgenommen werden. Dazu bitte ein Test: Pressen Sie die Zunge gegen den Gaumen und versuchen Sie das Wort „Ruhe“ zu sprechen. Es wird Ihnen nicht gelingen. Wenn Sie unter Druck stehen, Sorgen oder Angst haben, achten Sie einmal darauf, was mit Ihrer Zunge passiert. Sie werden bemerken, dass die Zungenspitze entweder im Mund gegen die Zähne im Oberkiefer drückt oder die Zunge gegen den Gaumen gepresst wird.

Anspannung abbauen

Um eine Anspannung zu lösen, können Sie die folgende Übung in Ihrem Alltag anwenden. Suchen Sie sich dazu einen kleinen Gegenstand, mit dem Sie sehr positive Erinnerungen verbinden. Das kann eine Muschel vom letzten Urlaub am Strand oder einen Stein von einer Bergwanderung sein, eine Zeichnung des Enkelkindes, ein Talisman oder ähnliches.

Legen Sie diesen Gegenstand gut sichtbar an dem Ort hin, wo die tägliche Stressbelastung am größten ist. Wer viel unterwegs ist, kann diesen positiv besetzten Gegenstand bei sich tragen. Er muss allerdings für Sie wahrnehmbar bleiben.

Dieser Gegenstand wirkt wie ein Anker. Wenn Sie Ihren positiven „Anker“ inmitten der zu erledigenden Aufgaben plötzlich wieder entdecken, konzentrieren Sie sich bitte kurz auf Ihre Zunge und Ihre Zähne. Pressen Sie gerade die Zähne zusammen und „klebt“ die Zunge am Gaumen? Wenn ja, lösen Sie die Anspannung im Mundraum und lockern Sie den Kiefer. Die Zunge liegt nun weich und entspannt. Sprechen Sie langsam das Wort „R-u-h-e“ – hörbar oder in Gedanken aus. Atmen Sie dann einige Minuten ruhig durch die Nase ein und wieder aus. Ziel dieser kleinen Alltagsübung ist, Stresssituationen schneller zu erkennen und die Auswirkungen auf den Körper zu erspüren. Sie sensibilisieren sich für das, was belastend wirkt, und kehren in diesem Moment zurück zu Ihrem Körper.

Verspannungen lösen

Wer unter Dauerschmerzen im Nacken-Schulterbereich leidet oder oft von unspezifischen Kopfschmerzen gequält wird, ohne dass dafür organische Ursachen gefunden wurden, dem können wir das nachfolgende Buch empfehlen:

Nackenaktivprogramm. Ein Ratgeber bei Kopf-Nacken-Schulter-Beschwerden mit 103 Übungen und 42 Tipps von Klaus Müller, Annette Kreutzfeldt, Silke Becker und René Schwesig. Erschienen im Meyer & Meyer Verlag.

Viele der Übungen aus dem Buch lassen sich gut in den Alltag integrieren. Sie verbinden gleich drei Übungseffekte: Entspannung, Mobilisation und Muskelkräftigung. Bitte ein wichtiger Hinweis: Bevor Sie die Übungen durchführen, konsultieren Sie bitte Ihre Hausärztin/Ihren Hausarzt. Liegen bei Ihnen Vorerkrankungen vor wie degenerative Veränderungen am Knochensystem oder neurologische Beschwerden, wie Gangunsicherheit und Schwindelattacken, müssen Sie bitte vorab ärztlichen Rat einholen. Bitte besprechen Sie mit Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt und einer Fachärztin/einem Facharzt der Orthopädie bzw. Neurologie, ob und welche Übungen in diesem Buch für Sie geeignet sind.

Innere Ruhe finden

Meditation, Achtsamkeit und Entspannungstechniken – es gibt viele Wege die innere Ruhe (wieder) zu finden. Schon der Spaziergang in einem schönen Park oder Wald, den Sie mit allen Sinnen erleben – ohne digitale Ablenkungen, hilft Gleichmut wiederzuerlangen.

Stress und Gesundheit Achtsamkeitsübungen Zahnarztpraxis Dr. Freund & Kollegen Berlin

In der medizinischen Forschung untersucht man seit einigen Jahren, wie sich Meditation auf das Immunsystem auswirkt. Vor Längerem fanden die Wissenschaftler heraus, dass Menschen, die regelmäßig meditieren oder Achtsamkeitsübungen durchführen, Alltagsbelastungen mit großem Vertrauen zu sich selbst bewältigen.

Wenn Sie in Ihrem Alltag mehr Entspannung und Zeit für sich suchen, ist der erste Schritt sich der Anspannung bewusst zu werden. Die Erkenntnis, dass Ihnen etwas nicht guttut, ist die erste Veränderung.

Möchten Sie das Meditieren oder eine Entspannungstechnik erlernen, wählen Sie aus, was Ihnen Freude bereitet. Es nützt nichts Yoga zu erlernen, weil alle sagen, es „ist gesund“, Sie sich aber zum Yogakurs zwingen müssen. Neben Meditation und Achtsamkeitsübungen gibt es bewährte klassische Entspannungstechniken, zu denen das Autogene Training und die Progressive Muskelentspannung gehören. Aus der Fülle an Literatur haben wir ein Buch beispielhaft ausgewählt. Für Einsteiger in das Thema Achtsamkeit und Achtsamkeitsübungen sehr gut geeignet ist:

Das Achtsamkeits-Übungsbuch. Für Beruf und Alltag. Mehr Lebensqualität durch Entschleunigung mit zwei CDs, von Halko Weiss, Michael E. Harrer und Thomas Dietz. Erschienen im Klett-Cotta Verlag.

"Grünes" gegen Entzündungen

In früheren wissenschaftlichen Studien galten Blattgemüse wie Rucola, Spinat und Mangold aufgrund ihres Nitratgehaltes als nur bedingt gesund. Es wurde geraten, davon wenig zu verzehren.

Dagegen konnten Forscher der Universität Hohenheim und des Universitätsklinikums Würzburg positive Effekte dieser Gemüsearten für die Mundgesundheit belegen. In einer aktuellen Humanstudie fanden sie heraus, dass Gemüsesäfte aus Blattgemüse bei chronischen Zahnfleischentzündungen und Entzündungen im Rachenraum gut helfen können. Bereits nach zweiwöchiger regelmäßiger Einnahme des Saftes kam es bei den Patienten zu einer deutlichen Besserung. Das natürliche Nitrat kombiniert mit dem natürlichen Vitamin C der Pflanzen wirkte gesundheitsfördernd.

Die Organisation foodwatch hat sich mit dem Thema Nitratgehalt in Blattgemüse und Blattsalat sowie mit den Ergebnissen der Humanstudie beschäftigt. So empfiehlt die Ernährungsberaterin Alice Luttropp, auf Bio-Blattgemüse und Bio-Blattsalate zurückzugreifen. Im Gegensatz zu konventionell angebautem Gemüse wird während des Wachstums hier kein nitrathaltiger Stickstoffdünger eingesetzt. Der natürliche Nitratgehalt des Bio-Gemüses wird somit nicht unnötig erhöht und beeinflusst. Sie erläutert außerdem, warum man Freilandgemüse bevorzugen sollte und wann die beste Erntezeit ist, wenn man diese Sorten selbst anbaut. Sie rät, was man bei der Zubereitung beachten muss und warum diese Gemüsearten für Säuglinge und Kleinkinder ungeeignet sind.

Bitte der wichtige Hinweis: Haben Sie eine Vorerkrankung, bei der Sie Ernährungsregeln einhalten müssen? Dann sprechen Sie bitte mit Ihrer Hausärztin/Ihrem Hausarzt und Ihrer betreuenden Fachärztin/Ihrem betreuenden Facharzt, ob der Verzehr von nitrathaltigen Gemüsearten für Sie geeignet ist.

Erläuterungen zur Humanstudie der Universität Hohenheim, URL:
https://www.uni-hohenheim.de/pressemitteilung?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=32920&cHash=ccf19f9e6

Erläuterungen von foodwatch, Alice Luttropp, URL:
https://www.foodwatch.org/de/informieren/frage-des-monats/muss-man-sich-beim-verzehr-von-spinat-roter-beete-oder-salat-gedanken-um-die-nitratbelastung-machen/